KI für die Unternehmenspraxis & Zukunftsfähigkeit durch Futures Literacy
Um die regionale Wirtschaft nachhaltiger zu stärken, wird das Netzwerk Mittelstand in seiner Ausrichtung intensiviert. Im Fokus steht der Ausbau der Netzwerkarbeit, um kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in ihren Bedürfnissen gezielter zu unterstützen.
„Die Einbindung von KMU soll den Austausch breiter aufstellen und praxisnäher gestalten“, sagt Siegmund Trebschuh, Dezernatsleiter beim Landkreis Teltow-Fläming. Die bereits beteiligten Institutionen bilden künftig eine Steuerungsgruppe, die aktuelle Themen identifiziert und Impulse für gemeinsame Projekte setzt. Neben der Wirtschaftswoche wird es jährlich ein bis zwei Netzwerktreffen für die KMU sowie gemeinsame themenbezogene Veranstaltungen mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark geben, kündigt Elena Kouchtchenko von der Wirtschaftsförderung des Landkreises an.
Beim Netzwerktreffen am 16. Juni 2025 standen das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und der Austausch im Mittelpunkt – mit Fachimpulsen, Praxisbeispielen und der Vorstellung gemeinsamer Vorhaben. Mit 34 Unternehmer*innen unter den 56 Teilnehmenden wurde deutlich, dass der Bedarf nach Austausch und Orientierung rund um KI im Mittelstand stark ausgeprägt ist.
Einen Beitrag zum Thema „Futures Literacy“ lieferte Markus Lahr von der Hochschulpräsenzstelle in Luckenwalde. In einem ILB-geförderten Projekt sollen Unternehmen in Workshops dabei unterstützt werden, den Umgang mit Unsicherheiten zu stärken. „Es geht darum, eingefahrene Denkmuster zu hinterfragen und die eigene Perspektive auf die Zukunft neu zu gestalten“, erklärt Markus Lahr. Vier Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen nehmen bereits teil – weitere Interessierte sind willkommen.
Von der TH Wildau referierte Bastian Prell, der sich selbst als Automatisierungstechniker, Planer und „Bastler“ vorstellt. Als Mitglied des Transferteams beim EDIH pro_digital gab er Einblicke in die praktische Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen. Die Beispiele reichten vom Einsatz der Spracherkennung für ein Bautagebuch über den Drohneneinsatz für ein Kanal-Kataster bis hin zum Wissensmanagement mit generativer KI. Zum Ausprobieren brachte er ein lernfähiges Exoskelett mit, das bei Hebebewegungen unterstützt. Zum Ende seines Vortrags erläuterte Herr Prell die Potenziale der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hochschule.
Einen weiteren Impuls setzte Jonathan Grießl vom Digitalwerk Werder, das vom Brandenburger Wirtschaftsministerium und der EU gefördert wird. Er stellte praxisnahe Anwendungen von KI im Wissensmanagement vor – etwa zur Strukturierung von Dokumenten oder durch einfache ChatBots. Dabei betonte er, wie wichtig ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit der Technologie sei – insbesondere im Hinblick auf Datenschutz, Ethik und die Einbindung der Mitarbeitenden.
Bevor der Austausch begann und das Exoskelett ausprobiert werden konnte, bedankte sich Amtsleiter Rainer Grunert herzlich für die wertvollen Impulse, das große Interesse und die zahlreiche Teilnahme am Netzwerktreffen. Anschließend lud er alle zur Drohnenkonferenz des Landkreises am 25. Juni zum weiteren Austausch in den Kreistagssaal ein.
Bilder: Gerald Bornschein
Text: Gerald Bornschein + Landkreis Teltow-Fläming