TIW-Geschäftsführerin Judith Daniel (rechts) mit Pflegedienstleisterin Sabine Dietrich vor dem Klangbett.

Jurybesuch bei der TIW Therapeutisch Intensives Wohnen GmbH

Pflege mit der Kraft der Natur

Zossen. Ob Schallwellenmassage, rhythmische Einreibungen mit Ölen oder eine akustische Klangreise – alternative Heilmethoden können helfen, spezifische Leiden von Patienten zu lindern. Davon ist Judith Daniel überzeugt. In der von ihr geleiteten Pflegeeinrichtung „Therapeutisches Intensives Wohnen“ (TIW) in Zossen setzt die gelernte Krankenschwester bewusst naturheilkundliche Methoden ein, um bei den schwerstpflegebedürftigen Bewohnern belastende Symptome wie Schmerzen oder Angstzustände zu reduzieren.
„Die Natur bietet uns viele alternativen Methoden und Ansätze, die wir in der Pflege komplementär zur klassischen Schulmedizin einsetzen können“, sagt Daniel. Die gebürtige Berlinerin, die viele Jahre auf der neurochirurgischen Station an der Charité gearbeitet hat, hat die Einrichtung in dem einstigen Bettenhaus des alten Zossener Krankenhauses in der Weinbergstraße in jahrelanger Eigenregie aufgebaut und 2018 als GmbH eröffnet.

Seither finden in der Wohngemeinschaft 22 schwerkranke Menschen ab 18 Jahren Platz, die aufgrund ihrer Erkrankungen nicht mehr in Pflegeheimen betreut werden können.

Die Patienten werden in der TIW von einem multiprofessionellen Team aus insgesamt 81 Pflegenden, Therapeuten und Ärzten rund um die Uhr versorgt und therapiert. Spezialisiert ist das Team auf die Versorgung von neurologisch Intensivpflegebedürftigen, Menschen mit Beatmung und die Palliativpflege.

Neben der Versorgung vor Ort in der Wohngruppe bietet die TIW grundsätzlich auch den Service der ambulanten Pflege in den eigenen vier Wänden an.

„Die Intensivstation im Krankenhaus und die Rehabilitation haben zeitliche Grenzen“, sagt TIW-Geschäftsführerin Daniel. „Wir haben sowohl die Kapazitäten und die Zeit, uns in Ruhe und mit menschlichem Kontakt um alle unsere Patienten zu kümmern.“
Im Zentrum der Pflegephilosophie steht der ganzheitliche Therapieansatz, der auf vielfältigen Methoden aufbaut.

So werden in der TIW von speziell ausgebildeten Pflegenden bronzene Klangschalen für die Klangschalenmassage eingesetzt, um durch Energiezufuhr Spannungen zu lösen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Auch Licht und Farbe werden in Zossen mittels spezieller Snoezelenlampen für die Pflege der Patienten genutzt, um positive Effekte für das Wohlbefinden zu erzielen.

Besonders stolz ist Einrichtungsleiterin Daniel auf das Klangbett, das seit 2019 in der TIW zum Einsatz kommt – eine bundesweite Prämiere in der Intensivpflege. „Das Klangbett beeinflusst gemäß der transpersonalen Klangtherapie Gefühle, Empfindungen und Emotionen, berührt damit alle Sinne und wirkt auf Körper, Geist und Seele“, erläutert Daniel. Entwickelt wurde das Klangbett von dem österreichischen Energetiker Alfred Kaltenreiner mit dem Ziel, bei dem Patienten im Sinne einer Regenerationsbehandlung Stress, Unruhe und Unwohlsein abzubauen. Die herbeigeführte Schmerzlinderung soll zur Harmonisierung des Körpers beitragen. Der bis dato noch nicht ausreichend vorhandenen Studienlage zum tatsächlichen Nutzen der Klangtherapie stehen die positiven Erfahrungen der Pflegenden gegenüber, wie Daniel erzählt. „Unser größtes Geschenk ist es, wenn der Patient während der Behandlung einschläft, denn das bedeutet, dass er oder sie sich rundum sicher und geborgen fühlt“.

Immer mehr Angehörige von pflegebedürftigen Menschen wünschen sich eine ganzheitliche Betreuung: TIW-Geschäftsführerin Judith Daniel musste nun inzwischen auch schon eine Warteliste für einen Platz in der Wohngemeinschaft aufsetzen.

Quelle: Märkische Allgemeine vom 13. Juli 2021
Bild und Text: Jerôme Lombard

Weblink: www.tiw-zossen.de

Artikel der Märkischen Allgemeinen vom 13. Juli 2021