Veganz Group AG

Hafermilch in Platten

Jurybesuch bei der Veganz Group AG

Ludwigsfelde. Ein Primus der veganen Lebensmittel-Branche hat sich im Ludwigsfelder Gewerbegebiet Preußen-Park angesiedelt. Im Mai 2023 verlegte die Veganz Group AG ihren zentralen Standort in die Stadt. Doch nicht nur Chefetage und Verwaltung sind von Werder/Havel hierher gezogen, eine komplette Halle des MLP-Komplexes wurde in vier Compartments geteilt und für die Produktion umgestaltet, erklärt Vorstandsmitglied Anja Brachmüller. Sie ist unter anderem für den Einkauf und die Produktionsstätten bei Veganz verantwortlich und betont: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“

Gemeinsam mit ihrem – für Produkte und Marketing zuständigen – Vorstandkollegen Moritz Möller stellt sie das neueste kurz vor der Markteinführung stehende Entwicklungsergebnis vor: „Mililk – Hafer Barista“ ist eine Milchalternative auf Haferbasis. Der Clou dabei ist die Konfektionierung und Versendung als getrocknete Platten, so entstehen aus 20 DIN-A5-Blättern fünf Liter Hafermilch. Statt neun Paletten in Tetrapacks muss lediglich eine Palette Mililk an den Handel geliefert werden. Das reduziert den CO2-Fußabdruck des Erzeugnisses erheblich, eines der Kernanliegen des Unternehmens.

Zu Hause wird die Mililk-Platte einfach mit 230 ml Wasser in einem handelsüblichen Mixer kurz eingeweicht und vermischt. Das verkostete Ergebnis überzeugt auch Bürgermeister Andreas Igel, der es sich nicht nehmen ließ, die Jury zum Termin in seiner Stadt zu begleiten. Der Hafer, der vorwiegend aus Bayern und Österreich bezogen wird, soll dabei erst der Anfang sein. Geplant sind geschmackliche Alternativen aus Mandel oder Macadamia. Auch dünne Pads, als Kaffeeweißer einfach in die Tasse gelegt, wird es geben.

Bei der Fertigung ist derzeit noch viel Handarbeit gefragt, die Zutaten werden zu einer Haferpaste gemischt, die anschließend per Drucker auf ein Trägerpapier gebracht wird. Nach der Trocknung erfolgt die Konfektionierung per Hand. Entlastung soll noch im Oktober die Inbetriebnahme eines großen Druckers bringen, der das lizensierte Labor-Verfahren dann skalierbar macht. Das Endprodukt ist übrigens zwei Jahre haltbar – angerührt mehrere Tage im Kühlschrank – und wird in einer wiederverschließbaren Verpackung geliefert.

Neben diversen veganen Snacks bietet Veganz auch Fleischalternativen beispielsweise auf Sojabasis. Derzeit laufen in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME) Versuche zur Zucht von Erbsen als Fleischäquivalent im Vertical Farming. Bei sechs Ernten pro Jahr bedarf es nur fünf Prozent der Wassermenge gegenüber dem konventionellen Anbau. Als „Ersatz“-Produkte sind Rindergranulat, Steaks und Pulled Chicken avisiert.

Von insgesamt 100 Mitarbeitern bei Veganz ist etwa die Hälfte am Standort Ludwigsfelde tätig. In der Belegschaft gibt es viele vegan Lebende, auch wenn das kein Einstellungskriterium ist. Doch alle brennen für die Kernthemen: pflanzliche Ernährung, Ressourcen sparen und Nachhaltigkeit. Die Ausbildung zu Groß- und Einzelhandelskaufleuten oder Marketingkaufleuten ist im Unternehmen möglich, auch Masterarbeiten werden gern betreut.

Mit dem Ökostrom der Ludwigsfelder Stadtwerke werden indirekt die Kitas der Stadt unterstützt. Daneben betreiben Veganz-Mitarbeiter regelmäßig ehrenamtliche Community-Arbeit oder halten Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit. Dem IGZ – Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren steht das Unternehmen als unentgeltlicher Anwendungspartner zur Seite.

Bild und Text: gb-design Gerald Bornschein | Video: teltOwkanal
Web: www.veganz.de


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