Familienunternehmen mit Erklärbedarf
Ludwigsfelde • Vor mehr als 20 Jahren setzte Siegmund Swoboda seine Idee, ein eigenes Unternehmen zu gründen, in die Tat um. Schon seit 1991 hatte er Erfahrungen im Bereich der Plattenwärmetauscher bei verschiedenen Herstellern gesammelt. Und er wollte etwas anders an Reparatur und Service herangehen als die Original-Hersteller.
Seit 20 Jahren aktiv
Also gründete er 2004 mit einem Telefon und einem Computer auf dem Dachboden die Firma Arimex Industriebedarf, die 2010 in Arimex PWT Plattenwärmetauscher Service GmbH umbenannt wurde. Noch heute ist das Unternehmen in Familienhand, Unterstützung erhält Swoboda seit 2020 von seiner Tochter Vanessa Schwertfeger, die sicher eines Tages die Verantwortung übernehmen wird. Weil Plattenwärmetauscher für viele eine weitgehend unbekannte Materie ist, möchte sie „das Unsichtbare sichtbar machen“. Insbesondere den Verkauf betreut seit dem vergangenen Jahr Schwiegersohn Tim Schwertfeger. Doch die Hierarchien sind flach, jeder unterstützt hier, wo er kann. In Hochzeiten packt das Büro dann auch einmal in der Werkstatt mit an.
Neuer Standort mit Potenzial
Siegmund Swoboda liegen vor allem gute qualifizierte Mitarbeiter am Herzen, die sich mit dem Unternehmen identifizieren und zufrieden sind. Sein Rezept scheint aufzugehen, denn als Arimex 2022 die neue Halle am Ludwigsfelder Nuthedamm bezog, bestand die Firma aus insgesamt sechs Beschäftigten, davon zwei in der Werkstatt. Heute zählt das Unternehmen 15 Beschäftigte, von denen sieben im Werkstattbereich tätig sind. Die Altersspanne des motivierten Teams reicht von „jung“ bis 60 Jahren („Goldstücke“ nennt sie Swoboda), der Generationswechsel wird im Blick behalten.
Der neue Standort bietet nicht nur bessere Arbeitsbedingungen und optimierte Prozesse, sondern auch eine Erweiterung der Lagerkapazität und eine Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks. Und auch wenn es im Moment noch Träumereien sind, wird schon über eine Erweiterung nachgedacht, um die Kunden noch besser und schneller bedienen zu können. Denn es hat sich herausgestellt, dass die Plattenreinigung trotz technischer Aufstockung immer noch das Nadelöhr im Ablauf ist.
Was macht Arimex eigentlich?
Apropos Kunden – dazu zählen neben Brauereien und Lebensmittelproduzenten auch Stadtwerke, die Automobilhersteller, Maschinenbauer oder die chemische Industrie. Überall wo Flüssigkeiten in Anlagen gekühlt oder erwärmt werden müssen, kommen die Plattenwärmetauscher zum Einsatz. Die Medien fließen jeweils zischen zwei benachbarten Platten aneinander vorbei und ändern dadurch ihre Temperatur. Dabei ist natürlich absolute Dichtheit und Präzision gefragt, denn beide Flüssigkeiten dürfen sich in keinem Fall vermischen.
Für die Rekonditionierung der Wärmetauscher, Hauptgeschäftsfeld bei Arimex, ist daher individuelles Know-how unerlässlich. Die Aufgaben des Service-Technikers umfassen eine große Bandbreite, und es gibt keinen speziellen Ausbildungsberuf. Am ehesten sind Tätigkeiten von Industriemechaniker oder Anlagenbauer vergleichbar, doch hier wird jeder Quereinsteiger extra angelernt.
Im Bereich Erstausbildung wird der Beruf des Groß- und Außenhandelskaufmanns angeboten. Bisher haben drei Azubis diesen Weg gewählt, doch es wird schwieriger, junge Leute zu gewinnen. Noch in diesem Jahr will deshalb Vanessa Schwertfeger den Ausbilderschein ablegen. Mit familienfreundlichen festen Arbeitszeiten oder Leistungen im Gesundheitsbereich gilt das Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber.
Qualität nicht nur vor Ort
Besonders stolz sind die Unternehmer auf das 2023 erstmals erfolgreich zertifizierte Qualitätsmanagement nach ISO 9001, das die kontinuierliche Verbesserung der Serviceprozesse bestätigt. Mit zwei Servicefahrzeugen sind Techniker deutschlandweit bei Kunden unterwegs. Doch auch wo aus Kosten- und Zulassungsgründen keine eigenen Mitarbeiter tätig sein können, beispielsweise auf Offshore-Plattformen, kann Arimex-Qualität erbracht werden. So durften Techniker der EnBW in diesem Jahr zwei praxisnahe Schulungstage in Ludwigsfelde durchlaufen.
Arimex ist am Standort Ludwigsfelde nicht nur ansässig, die Mehrzahl der Mitarbeiter kommt aus der unmittelbaren Umgebung, und dem Familienunternehmen liegt die Region am Herzen. Seit längerem wird der Tennis Club Ludwigsfelde 1958 e.V. materiell unterstützt, der sich auch im Blindentennis engagiert. Erstmals fand 2024 der Arimex Cup statt, dessen Neuauflage ist im September abermals eingeplant.
Die weitere Entwicklung des Unternehmens scheint gesichert, Siegmund Swoboda ist überzeugt: „Das hat Potenzial ohne Ende.“








Text und Bilder: gb-design Gerald Bornschein | Video: teltOwkanal
Web: Arimex PWT Plattenwärmetauscher Service GmbH
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