Jurybesuch bei HYDRO-AIR

Jurybesuch bei der HYDRO-AIR international irrigation systems GmbH

Wasser für die Felder

Altes Lager • Beregnungssysteme für die Landwirtschaft, deren Konzeption, Planung und Ausführung inklusive Service sind das Hauptgeschäft der HYDRO-AIR international irrigation systems GmbH. Geschäftsführer Stefan Scholz führt das im Niedergörsdorfer Ortsteil Altes Lager beheimatete Unternehmen seit 13 Jahren, gegründet haben es seine Eltern bereits 1991.

Vom Projekt bis zum Service

Gemeinsam mit Projektingenieur Oliver Biebow stellt der gelernte Elektromeister das Portfolio und die aktuellen Anforderungen an die Produkte vor. Interessant dabei, dass die eigentliche Beregnungsanlage in der Regel nur ein Drittel der Gesamtinvestition für den Kunden bedeutet, der größere Teil geht in die Projektierung und die Planung von Rohrleitungen und erforderlicher Infrastruktur. Im Hintergrund sind Umweltverträglichkeit und wasserrechtliche Erlaubnisse zu beachten, auch wenn das Genehmigungswesen nicht direkt in die Zuständigkeit des Unternehmens fällt.

Unabhängig davon, ob komplette Neuerschließung von Flächen oder Wiedernutzbarmachung vorhandener Systeme, ist HYDRO-AIR eine unabhängige Beratung zu passenden Lösungen wichtig. Mit der Kombination verschiedener Beregnungs-Typen, eingesetzter Brunnen und Pumpen soll das Ergebnis eine möglichst effiziente Wassernutzung erzielen. Selbst wenn der Wassermangel in der Region noch nicht akut ist, gibt es doch immer wieder Problemstellen.

Stationär und mobil

Dank der landwirtschaftlichen Strukturen in Ostdeutschland – die Brandenburger Agrargenossenschaften verfügen über eine durchschnittliche Nutzfläche von 1.000 Hektar – gibt es eine gewisse Investitionssicherheit. Oftmals kann so auf wassersparende Technik in festen Anlagen gesetzt werden. Doch genauso bietet HYDRO-AIR mobile Beregnungsanlagen mit Schlauchtechnik für den Einstieg an.

Seit 1999 werden eigene Produkte entwickelt. Die modularen, entsprechend Kundenanforderungen skalierbaren Pumpenanlagen sind mit einheitlichen Komponenten ausgestattet und verfügen über eine selbst entwickelte und gefertigte Steuerung. Die in verschiedenen Größen lieferbaren Container werden in Altes Lager vormontiert. Die Installation vor Ort wird durch eigene Montageteams erledigt.

Manufaktur mit Ideen

Rund 30 Mitarbeitende sind im Unternehmen tätig, die Hälfte der Belegschaft arbeitet im Außeneinsatz. Die Arbeit ist ein Spagat zwischen Handwerk und Industrie, die Qualifikation reicht vom Elektriker über den Schweißer bis zum Planungsingenieur. HYDRO-AIR bietet auch die Ausbildung in verschiedenen Berufsbildern an, darunter Fachkraft für Metalltechnik und Elektroniker für Betriebstechnik oder Automatisierungstechnik. Die Ausrichtung als Manufaktur bringt den Vorteil, auch ausgefallene Lösungen bieten zu können, beispielsweise eine Pontonlösung mit absenkbaren Pumpen zur Reduzierung von Geräuschemissionen, bei der das umspülende Wasser den Lärmschutz übernimmt.

Der Hauptanteil der Kunden kommt aus einem Umkreis von 300 Kilometern, so dass ein zeitnaher Service realistisch bleibt. „Die Anlage geht immer kaputt, wenn sie gebraucht wird.“, ist die Erfahrung von Stefan Scholz. Dementsprechend wird auch eine intensive Lagerhaltung betrieben. Viele Bauteile kommen aus den USA, Kernelemente werden sehr lange vorgehalten. Wartung ist wichtig, deshalb bietet die Firma auch zerstörungsfreie Prüfung von Rohrleitungen mittels Ultraschall an. Die Dickenmessung ergibt eine schlüssige Aussage zur Restlaufzeit.

Treue Kunden

Die Kundenbindung ist im Allgemeinen hoch, einige sind dem Unternehmen seit über 20 Jahren treu. Bei einer erwarteten Anlagen-Lebensdauer von 30 Jahren geht mit dem Weggang von eingespielten Bedienern natürlich auch Wissen verloren. Dem begegnet HYDRO-AIR mit regelmäßigen Schulungen für die Anwender. Zur jährlichen Schulungsmesse treffen sich in Altes Lager rund 120 Personen von bis zu 40 Betrieben, um sich auf den aktuellen Stand zu bringen.

Natürlich entwickelt sich auch die Technik weiter. In einem Forschungsprogramm wird die Digitalisierung und Online-Verknüpfung der Komponenten vorangetrieben, künftige App-Steuerung inklusive. Weitere Projekte befassen sich mit der Bergbau-Rekultivierung oder der Wiederverwertung von Abwasser. Letzteres wurde bisher nur im Ausland praktiziert, doch nun gibt es für Deutschland eine Rahmenrichtlinie. In der Region ist HYDRO-AIR seit Jahren verwurzelt, so kommt nicht nur der Großteil der Beschäftigten aus der näheren Umgebung. Regelmäßig werden die Feuerwehr in Malterhausen und die Jugendfeuerwehr Niedergörsdorf unterstützt. Auch das Kulturzentrum in Altes Lager oder Kitas und Sportvereine kennen das Unternehmen als Sponsor.

Text und Bilder: gb-design Gerald Bornschein | Video: teltOwkanal
Web: HYDRO-AIR international irrigation systems GmbH