Uwe Brock (2. von links) stellt der Jury das Unternehmen vor

Jurybesuch bei der MOB GmbH

MOB sorgt für saubere Oberflächen

Luckenwalde. Seit nunmehr 30 Jahren fertigt die Märkische Oberflächenanlagen- & Behälterbau GmbH (MOB) am Standort in der Luckenwalder Krähenheide Sondermaschinen und Anlagen vor allem für die Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrt oder den Schiffbau. Im Rahmen des Jurybesuchs übergibt die Leiterin des IHK-Regionalcenters Katharina Fichtner Glückwünsche zum Jubiläum an den Technischen Leiter Uwe Brock.

In der Regel geht es um die Reinigung oder Oberflächenvergütung von Bauteilen, angefangen von Kleinteilen über Motorblöcke bis zu metergroßen Batteriewannen. Fast jede der rund 1000 rund um den Globus ausgelieferten Anlagen war sozusagen ein Prototyp oder Unikat, denn entsprechend der speziellen Aufgabenstellung des Auftraggebers wird die Maschine „rund um das zu reinigende Gut“ entwickelt, erklärt Serviceleiter Oliver Much.

Die flexiblen Aufgaben erfordern von den Mitarbeitern ein hohes Maß an Individualität und Mitdenken. Entsprechend stolz ist das Unternehmen auf sein Know-How und die kontinuierliche Ausbildung eigener Fachkräfte. Erst vor kurzem wurde eine ausgelernte Mechatronikerin fest ins Team übernommen. Doch auch bei MOB macht sich trotz der abwechslungsreichen Tätigkeit der Mangel an Fachkräften bemerkbar, so würde man lieber sechs statt drei Azubis einstellen. Insgesamt 64 Beschäftigte sind hier derzeit tätig, darunter elf Diplom-Ingenieure in der elektrischen und mechanischen Konstruktion sowie in der Programmierung.

Viele der kleinen einzigartigen Lösungen, die im Lauf der Jahre erdacht wurden, sind patentiert. Bereits früh kamen bei der Entwicklung auch Umweltaspekte ins Spiel, in den 90-er Jahren wurde von flüchtigen, die Erdatmosphäre schädigenden Substanzen auf „wässrige Maschinen“ umgestellt. Heute ist MOB nicht nur im Bereich Umweltmanagement nach ISO 14001 zertifiziert, sondern auch nach dem strengen Wasserhaushaltsgesetz (WHG). Die verwendeten Flüssigkeiten rotieren in einem geschlossenen Kreislauf und werden in bestimmten Intervallen (bis zu einem Jahr) gewechselt. Auch das Thema Energieeffizienz mit Stichworten wie Kaltreinigung, Wärmepumpentechnik oder Blockheizkraftwerk steht auf der Tagesordnung. Für seine umfangreichen Anstrengungen wurde das Unternehmen vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem schwedischen Linné-Umweltpreis, dem Innovationspreis Berlin-Brandenburg und ganz aktuell mit dem German Innovation Award 2021.

Die Anforderungen an das Neuanlagengeschäft werden immer höher, sei es durch stärkere Automatisierung, immer kürzere Taktzeiten und Reinheitsgrade im Prozess oder durch stark gestiegene Material- und Containerpreise. Sehr erfolgreich läuft dagegen der Ausbau des internationalen Serviceangebots. Die Anlagen laufen praktisch vollautomatisch 24 Stunden lang, eingebunden als Qualitätsprozess in die Bearbeitungsketten beim jeweiligen Hersteller. Auch dem zu erwartenden Wandel in der Mobilität hat sich das Unternehmen frühzeitig mit Neuentwicklungen von Null an gestellt. Statt Teilen aus Verbrenner-Motoren können mit MOB-Anlagen inzwischen auch großvolumige Batteriewannen gereinigt und vergütet werden.

Aktuell wird eine Anlage für einen Automobilzulieferer gefertigt, die unterschiedliche Ventilgehäuse eines Automatikgetriebes reinigen muss. Die Erkennung des Teiles erfolgt nach der Zuführung aus zwei Bearbeitungszentren vollautomatisch. In einer Taktzeit von 60 Sekunden muss die Endreinigungsqualität in höchster Stufe erreicht werden. Natürlich wird auch diese MOB-Anlage den gestellten Anforderungen gerecht.

Quelle: Märkische Allgemeine vom 19. August 2021
Bild und Text: gb-design Gerald Bornschein

Weblink: www.mob-gmbh.com