Blick auf Technik und Fuhrpark des Unternehmens

Jurybesuch bei der Schrank Photovoltaik und Solarreinigung

Reinigungseinsatz für erneuerbare Energien

Werbig. Täglich hoch hinaus muss Benjamin Schrank, denn die Schrank Photovoltaik und Solarreinigung erbringt ihre Leistungen in der Regel vom Dachfirst aus. Das Wiedererlangen der ursprünglichen Maximalleistung der Solarmodule nach der Reinigung ist sein Ziel. Für den Kunden ergibt das eine Steigerung der Stromausbeute zwischen fünf und 30 Prozent. Eine lohnende Investition für die Werterhaltung und für die Umwelt, so Schrank.

Begonnen hat Benjamin Schrank, der eigentlich aus der Gastronomie kommt, als Selbstständiger im Jahr 2011 zunächst mit Fensterputzen und Autoreinigen, bis er sich mit dem steigenden Bedarf auf die Solarreinigung konzentrierte. Wo am Anfang die einfache Handbürste ihren Dienst tun musste, sind es jetzt teure Spezialbürsten mit feinsten Düsen, die an ausfahrbaren Karbon-Teleskopstangen mit 120 bar Hochdruck und erwärmtem Reinstwasser betrieben werden.

Dem etwa 40 Grad warmen Wasser wird über Filter ein Spezialharz zugesetzt, dass eine Verkalkung – und damit die Verschattung der Module – verhindert sowie eine Art Lotuseffekt erzielt. Nach dem Reinigungsvorgang perlt es einfach ab, so dass kein Nachpolieren erforderlich ist. Bei den großen Flächen ein nicht zu unterschätzender Vorteil, sowohl was den Zeit-, als auch den Kraftaufwand betrifft. Denn es ist tatsächlich noch Handarbeit, die auf dem Dach vollbracht wird.

Perspektivisch könnten dort auch Roboter zum Einsatz kommen, doch was bisher auf Messen gezeigt wurde, hat Benjamin Schrank nicht überzeugt. So setzt er weiter auf die Teleskopstange, die sich zwar theoretisch auf über sieben Meter ausfahren lässt. Doch bei mehr als drei Metern Länge wird es schwierig, genügend Druck auf die Bürste auszuüben. Daneben ist auch eine Walzenbürste in Aktion, die durch ihr Eigengewicht auf den Modulen aufliegt und an Ketten auf und ab bewegt wird.

Die Arbeit ist körperlich anstrengend, man muss schwindelfrei und hitzeresistent sein. Seit August unterstützt Lucas von Bemberg als Mitarbeiter die Arbeit des Unternehmens. Er präsentiert die erforderliche am Mann zu tragende Ausrüstung, die vor nicht immer vermeidbaren Gefahren schützen soll, darunter eine bis zur Lendenwirbelsäule reichende Reiterweste und diverse Karabinerhaken. Ohne entsprechende Sicherung geht es nicht auf die Hebebühne.

Diese mit Ketten ausgestattete Bühne wiegt 2,6 Tonnen, erreicht eine Höhe von maximal 18 Metern und eine Seitenausladung bis zu neun Metern. Nachdem Benjamin Schrank drei Jahre lang Hebebühnen teuer gemietet hatte, entschloss er sich zur Investition in dieses zuverlässige Gebrauchtgerät. Und um es zu transportieren, musste zudem ein Hänger mit drei Tonnen Traglast her. Alles finanziert aus den Gewinnen seiner Firma. Selbst für die Anschaffung des ersten Transporters hatte er schon seinen Privat-Pkw verkauft. Nun kann er selbst seine Hebebühne vermieten, wenn sie gerade nicht gebraucht wird.

Um auf dem aktuellen Stand zu sein, hat Benjamin Schrank verschiedene Weiterbildungen besucht, darunter auch 2014 die Sachkunde-Schulung des TÜV Rheinland. Seit 2015 ist sein Unternehmen damit für die Reinigung von Photovoltaikanlagen zertifiziert. Auch die Ausbildung von Solarfachkräften ist nun möglich, gemeinsam im Verbund mit fünf weiteren Unternehmen (von Hamburg bis Stuttgart) wird dieser derzeit zweijährige Ausbildungsgang entwickelt.

Eine Unterstützung durch weitere Kräfte ist auch nötig, wenn das Flächenwachstum so weitergeht. Aus 40 000 handgereinigten Quadratmetern im ersten Jahr sind in der Zwischenzeit 23 Hektar Modulfläche geworden. Pro Tag schafft man mit dem Bürstensystem zwischen 1300 und 1500 Quadratmeter, mehr als 1000 Privat- und Businesskunden hat Schrank in seiner Kartei. Gereinigt werden sollten Photovoltaikmodule alle zwei bis drei Jahre, im Bereich der Landwirtschaft wegen stärkerer Verschmutzung sogar ein- bis zweimal im Jahr.

Eigentlich wollte er seinen Aktionsradius auf 250 Kilometer begrenzen, doch tatsächlich fährt er auch wochenweise bis Rostock oder Stuttgart. Am liebsten ist Benjamin Schrank in der Region tätig, allein im Großraum Potsdam reinigt er regelmäßig die Solarflächen mehrerer Schulen, Sporthallen und Unternehmen. Der Region fühlt er sich auch verbunden, in seinem Heimatkreis unterstützen er und sein Mitarbeiter unter anderem das Deutsche Rote Kreuz.

Quelle: Märkische Allgemeine vom 4. Oktober 2021
Bild und Text: gb-design Gerald Bornschein

Weblinks: www.pv-schrank.de