Kunststoff-Extrusion Lehmann GmbH

Saubere Dichtungen

Jurybesuch bei der Kunststoff-Extrusion Lehmann GmbH

Blankenfelde-Mahlow. Dichtungen aller Art werden bei der Kunststoff-Extrusion Lehmann GmbH (KEL) hergestellt. Jedoch keine einzige besteht wie üblich aus EPDM, landläufig Gummi genannt. Bei KEL werden vorwiegend thermoplastische Elastomere (TPE) bei Temperaturen zwischen 100 und 250°C und einem Druck von etwa 60 bar verarbeitet, in geringerem Umfang auch Polypropylen und Polyvinylchlorid.

Das Material TPE bietet mehrere Vorteile, betont Geschäftsführer Nils Lehmann. Es ist in verschiedenen Härten ausformbar, beständig gegen Umwelt- und viele Chemikalieneinflüsse, lässt sich beliebig einfärben und ist nicht gesundheitsschädlich (ohne Weichmacher). Auch die Fertigung selbst ist damit sehr sauber. Vor allem ist TPE komplett recyclingfähig, eine Forderung, die immer häufiger Lieferbedingung wird. Jeder Ausschuss und alle Restmaterialien werden gesammelt und zu 99 Prozent wiederverwendet, und sorgen so für eine gute Umwelt- und Finanzbilanz. Bei 300 bis 400 Tonnen pro Jahr verarbeitetem Material lohnt sich das.

Nils Lehmann hat das Unternehmen 2014 gegründet, zunächst ohne Mitarbeiter begonnen und später seinen Vater und seine Frau zur Unterstützung in die Firma geholt. Inzwischen ist das Team auf 14 Personen gewachsen, rund die Hälfte davon Frauen, auch der Vater mit seinen nun 80 Jahren wirkt weiter mit. Perspektivisch soll sich die Mitarbeiterzahl weiter erhöhen, wenn im kommenden Jahr die neue, dreimal so große Halle im Gewerbegebiet Groß Kienitz bezogen wird. Der Standort in der Nähe wurde bewusst gewählt, so dass bisherige Team weiter komplett dabei ist. Ob der Umzug in den Neubau wie geplant schon im Januar, oder erst im Mai 2024 erfolgen wird, ist von der behördlichen Genehmigung abhängig.

Das Personal wird in der Regel selbst geformt, denn die Tätigkeit ist speziell und benötigt Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Darunter ist seit sechs Jahren auch ein syrischer Flüchtling, der gut in das Team integriert wurde. Eine Ausbildung eigenen Nachwuchses ist in Planung, mögliche Berufe sind Kunststoffformgeber oder Werkzeugmacher. Denn die Extrusionswerkzeuge, Matrizen und Aufnahmen werden bei KEL selbst gefertigt. Das Unternehmen ist in Kooperation mit den Herstellern auch an der Entwicklung und Fertigung der benötigten Maschinen beteiligt.

Zur eigentlichen Extrusion wird auch die manuelle Weiterverarbeitung wie Bekleben, Bedrucken oder Verschweißen angeboten. Durch die Belieferung verschiedener Branchen ist das Geschäft recht krisensicher, KEL will sich nicht von wenigen Großkunden abhängig machen. Deshalb werden beispielsweise für die Autoindustrie lediglich Dichtungen entwickelt und Prototypen in Kleinserie gefertigt, die in Crashtests ihre Sicherheit nachweisen müssen. Zahlreiche namhafte Hersteller aus dem Maschinenbau, der Luftfahrt oder der Solarindustrie stehen auf der Lieferliste. Für die Stadt Dresden wurde eine spezielle widerstandsfähige Materialkombination entwickelt, die das anfällige Silikon in den Spundwänden für den Hochwasserschutz ersetzt.

Nils Lehmann unterstützt mit seinem Unternehmen nicht nur Kinder und Jugendliche des Dahlewitzer Handballvereins und die Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr, auch die Horte der Gemeinde freuen sich über kostenloses Material für die Bastelarbeiten.

Bild und Text: gb-design Gerald Bornschein | Video: teltOwkanal
Web: www.kel-lehmann.de


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KEL - Kunststoff-Extursion Lehmann GmbH | Preis der Wirtschaft Teltow-Fläming 2023