Netzwerk stellt neue Angebote vor und bewertet seine Arbeit
Zum Netzwerktreffen in der Hochschulpräsenzstelle Luckenwalde begrüßt Romy Glier von der Wirtschaftsförderung des Landkreises und Netzwerkkoordinatorin viele Gäste, die seit Jahren im Netzwerk Schule-Wirtschaft-Connect TF aktiv sind und mit ihrer Arbeit den Schüler/-innen den Übergang von der Schule zum Beruf erleichtern. Das langjährige Engagement und die Innovationskraft aller Akteure des Netzwerkes sind beispielhaft für das diesjährige Motto der Wirtschaftswoche „Mut machen, Stärke zeigen, Krisen trotzen“.
Im Verlauf des Netzwerktreffens präsentiert Dr. Jan Finke vom Netzwerk Zukunft. Schule und Wirtschaft für Brandenburg e. V. eine Online-Umfrage zur „Kooperation von Schulen und Arbeitgebern“, bei der im vergangenen Jahr alle weiterführenden Schulen und viele Unternehmen in Brandenburg angeschrieben wurden.
Hiernach pflegen bereits zwei Drittel der befragten Unternehmen eine Kooperation mit Schulen. Ausbildungsunternehmen ohne eine entsprechende Schulkooperation benennen als Hauptgründe dafür Zeitmangel und fehlende Kenntnisse für eine solche Möglichkeit. Vor allem von Seiten des Handwerks wurde mangelndes Schülerinteresse moniert. Bei den Kontakt-Erfahrungen standen erfreulicherweise die ehrenamtlichen Netzwerke Schule-Wirtschaft noch vor den professionellen Beratern.
Künftige Wünsche betrafen vor allem Unterstützungsangebote in der Startphase, hier wurden eine Online-Plattform, Muster-Kooperationsvereinbarungen und rechtliche Hilfen genannt. Gemeinsam sei allen der Wunsch, eine vertrauensvolle, dauerhafte Beziehung aufzubauen. Die Befragung erfolgte anonym, in die Auswertung waren neben 65 KMU auch Behörden und Kammern einbezogen.
Entsprechend der aktuellen Landesstrategie zur beruflichen Orientierung will das Brandenburger Bildungsministerium (MBJS) diese Kooperationen stärken. Angesichts der prekären Situation beim Fachkräftemangel sieht Dezernent Siegmund Trebschuh das Ministerium hier auch in der Pflicht: „Halbherzigkeit können wir uns nicht mehr leisten!“
Per Online-Meeting wird im Anschluss Barbara Würschmidt vom „young generation hub“ der Grünen Woche Berlin zugeschaltet. Im Rahmen der Messe vom 19. Bis 28. Januar 2024 wird ein mehrsprachiges Schulprogramm zu den Themen Ernährung, Landwirtschaft, Garten, Hotel und Gastronomie sowie Bauwesen angeboten, bei dem der jeweilige Beruf im Mittelpunkt steht. Zielgruppe sind Jugendliche von der 8. Klasse bis zum Abitur, denen vor allem spannende Alternativen zum Studium präsentiert werden.
Bereits ab der kommenden Woche sind Anmeldungen möglich. In den Kosten von 4 Euro pro Schüler/-in ist der Messeeintritt schon enthalten, Lehrkräfte können Freikarten bekommen. Die Teilnehmenden werden in kleine Gruppen aufgeteilt, die in der zur Werkstatt gewandelten Ausbildungshalle verschiedene Mitmach-Angebote nutzen können. Über 40 Partner präsentieren rund 70 verschiedene Berufsbilder, zusätzlich werden Berufsorientierungsangebote in der Tierhalle.
Das nächste Angebot „komm auf Tour“ stellt Pablo Gritsch von der SINUS – Büro für Kommunikation GmbH vor. In einem zweistündigen Parcours mit sechs Stationen sollen in diesem Projekt Lebensplanung und berufliche Orientierung durch das Kernelement der Stärken vor allem für Schüler/-innen der Jahrgangsstufen 7 und 8 verknüpft werden. Worin bin ich gut? Welche Berufsfelder passen zu mir? Vergebene Stärkepunkte, mit sieben verschiedenen Symbolen, können im Anschluss an den Erlebnisparcours den Jugendlichen mehr Orientierung geben und die Auseinandersetzung mit sich selbst anregen.
Letzter Tagesordnungspunkt der Veranstaltung ist die Evaluation der Berufsorientierungs-Maßnahmen im Landkreis. In einem digitalen World-Café mit drei Stationen bewerten die Teilnehmenden verschiedene Aspekte der vorhandenen Angebote für Berufsorientierung und Nachwuchsgewinnung, der Netzwerkarbeit und der Perspektiven zur Weiterentwicklung aller vorhandenen Angebote.
Eine Kurzauswertung der Ergebnisse brachte eine positive Resonanz für das Projekt Berufsorientierungstournee-junior, das Schüler/-innen ermöglicht regionale Betriebe und verschiedene Berufsfelder im Landkreis kennenzulernen. Einen Ausbildungs- und Praktikumsführer des Landkreises wünschen sich 70 Prozent der Befragten jährlich. Als Zukunftsthemen benannten die Teilnehmenden die Einbindung digitaler Berufsorientierungsangebote und die Verstärkung von Angeboten für Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen. Eine Auswertung aller Ergebnisse wird es in der nächsten Netzwerksitzung geben.
Text und Bilder: Gerald Bornschein